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10. Mai 2012

Gespannter Blick nach Osten

Wien, am 10. Mai 2012


Mit Agnieszka Hollands jüngstem und Oscar nominiertem Meisterwerk In Darkness – Eine wahre Geschichte (Originaltitel: W ciemności) startet am 28. Mai in der Wiener Urania, in Anwesenheit der bekannten Regisseurin, das erste LET’S CEE Film Festival, bei dem eine Woche lang eine Auswahl der besten Spielfilme und Dokumentationen aus Zentral- und Osteuropa zu sehen sein wird.

Aktuelle Arthouse-Filme, Kassenschlager sowie Klassiker verschiedenster Genres – allesamt in Originalfassung mit englischen oder deutschen Untertiteln bzw. in deutscher Synchronfassung. Das Konzept, mit dem die Festivaldirektorin Magdalena Żelasko die zahlreichen in Wien lebenden MigrantInnen aus dem CEE-Raum sowie kinobegeisterte, deutschsprachige ÖsterreicherInnen ansprechen will, ist unmissverständlich und beinhaltet auch, dass man möglichst viele heimische Erstaufführungen zeigt.

14 Filme im Wettbewerb…

Sowohl das Team um Mercedes Echerer, das den Spielfilm-Wettbewerb kuratiert, als auch die kroatisch-niederländische Filmemacherin und Dozentin Rada Šešić, die sich für den Dokumentarfilm-Wettbewerb verantwortlich zeichnet, zeigen einzig und allein Produktionen, die hierzulande noch nicht zu sehen waren. In der Feature Film Competition laufen insgesamt sechs Filme, darunter Slava Ross’ viel beachtete zweite Kino-Regiearbeit Siberia, Monamour aus Russland, die tragische und von wahren Ereignissen inspirierte Geschichte rund um die Ermordung eines homosexuellen Sohnes durch seinen Vater, Zenne – Dancer aus der Türkei (Regie: M. Caner Alper und Mehmet Binay) und Radu Jude’s intensive Studie über den Albtraum Familie, Everybody In Our Family aus Rumänien.

Im Dokumentarfilm-Wettbewerb wiederum sind acht Werke aus ebenso vielen Ländern vertreten; so etwa Goran Radovanović’ serbisch-kubanische Koproduktion With Fidel Whatever Happens, ein ebenso lyrisches wie lakonisches Porträt der heutigen Wirklichkeit im sozialistischen Inselstaat, oder Stefan Valdobrevs wahnwitzige und unterhaltsame Identitätssuche eines Fußballverrückten, My Mate Manchester United aus Bulgarien, und das nicht weniger schräge 33 Animals Of Santa Claus der Lettin Laila Pakalnina über die fürwahr mehr als ausgeprägte Tierliebe einer allein stehenden älteren Dame. Die Sieger beider Wettbewerbe werden mit der vom österreichischen Ausnahmekünstler Tone Fink gestalteten Urania ausgezeichnet und Geldpreise erhalten. Ein dritter Preis wird im Rahmen der für den 3. Juni geplanten Award Ceremony auch vergeben werden, nämlich der so genannte Lifetime Achievement Award für ein herausragendes Lebenswerk. Wem diese Ehre zuteil wird, wollen die Verantwortlichen des LET’S CEE Film Festivals freilich erst später bekannt geben.

...und 18 weitere im Rahmen von Programm-Schwerpunkten

Jan Sveráks Ode an die Fantasie Kooky, Greg Zglińskis Psychothriller Courage und das irritierende Drama Look, Stranger von Arielle Javitch zählen zu jenen Spielfilmen, die im Rahmen bestimmter Programmschienen gezeigt werden. Ebenso der sarkastische Doku-Klassiker Disco And Atomic War, der davon handelt, wie Dallas, Knight Rider und Co zum Untergang der Sowjetunion beigetragen haben und der im Rahmen eines estnischen  Schwerpunkts gezeigt wird. Oder Pjer Žalica intime Zeitreise Orchestra über die lange Karriere der legendären Band aus Sarajevo, die im Rahmen einer Reihe von Musikfilmen aus Südosteuropa vorgeführt wird. Erstmals in Österreich zu sehen ist, neben einer Reihe weiterer Highlights der Filmkunst, auch das im Schulkino laufende und viel gelobte Roadmovie Tomorrow Will Be Better der polnischen Drehbuchautorin und Regisseurin Dorota Kędzierzawska.

Eine beeindruckende Gästeliste

Dass die Idee hinter dem LET’S CEE Film Festival bei den osteuropäischen Filmschaffenden selbst schon jetzt auf ein profundes Maß an Zustimmung gestoßen sein dürfte, zeigt ein Blick auf die Liste der internationalen Gäste des Filmfestivals. Dort finden sich rund 30 Namen von Regisseuren, Drehbuchautoren, Produzenten, Kritikern und Schauspielern, die allen Filmfreunden nach den Vorführungen, im Rahmen von Workshops beziehungsweise bei einem Filmsymposium für Fragen zur Verfügung stehen werden. Nebst einigen viel versprechenden Newcomern und einer Riege arrivierter Filmleute werden auch ein paar echte Branchengrößen Wien in ein paar Wochen einen einschlägigen Besuch abstatten: etwa die in Rumänien geborene und in London lebende Ausnahme-Schauspielerin Anamaria Marinca, der legendäre bosnische Musiker Saša Lošić und, aller Voraussicht nach, auch der erfolgreichste Regisseur Tschechiens der letzten Jahrzehnte, der schon erwähnte Jan Sverák.

Karten für alle Filme sind ab sofort auf der Website letsceefilmfestival.com und bei oeticket.com erhältlich. In der Festivalwoche wird es natürlich auch Tickets an den Abendkassen der Festival-Kinos Urania und Apollo geben.

Rückfragen richten Sie bitte an:

Mag. Wolfgang P. Schwelle
Festivaldirektor und Kommunikationsleiter
LET'S CEE Film Festival
E-Mail: pr@letsceefilmfestival.com

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