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12. Juni 2014

Großes Kino für wenig Geld

Im Rahmen des internationalen LET'S CEE Film Festivals werden zwischen dem 2. und dem 11. Oktober im Urania Kino, im Actor's Studio und erstmals auch im Village Cinema in Wien insgesamt über 80 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Zentral- und Osteuropa im Rahmen von drei Wettbewerben und weiteren Programmreihen zu sehen sein. Fast alle davon in Originalversion mit englischen oder deutschen Untertiteln. Dazu gibt es auch heuer wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, von Master Classes und Diskussionen bis hin zu Konzerten.

„Obwohl wir von der Kulturabteilung der Stadt noch immer keine Förderzusage haben und auch vom Bund mit keinem Cent bedacht werden, wagen wir das Abenteuer Filmfestival ein drittes Mal“, erklärt die Festivaldirektorin Magdalena Zelasko, die nach 9.600 Besuchern im letzten Jahr heuer die Marke von über 15.000 Besuchern schaffen will. In einer Stadt, die auch der geschäftsführende Gesellschafter von Cineplexx International und Presenting Partner des Festivals Christof Papousek als traditionelle Drehscheibe für den CEE Kultur- und Wirtschaftsraum bezeichnet, stehen die Chancen dafür wohl nicht schlecht. „Als Kinomarktführer nicht nur in Österreich sondern auch in der Region des ehemaligen Jugoslawiens demnach einem großem Teil der CEE Region – ist es für uns selbstverständlich Initiativen zu unterstützen die Filme aus dieser Region dem Österreichischen Publikum näher bringen.  Das LET´S CEE Film Festival bietet eine unvergleichliche Möglichkeit einen Eindruck über das Filmschaffen in unseren benachbarten Regionen zu gewinnen, und Cineplexx als Austragungspartner freut sich hier einen Beitrag für die Internationale Filmkultur in Wien leisten zu können“, so Papousek.

2014 ist für LET’S CEE von besonderer Bedeutung. „100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten und zugleich 75 Jahre nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ist es zugleich auch an der Zeit, Resümee über das letzte Vierteljahrhundert nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs und über die ersten zehn Jahre nach der EU-Osterweiterung zu ziehen. Alle diese Gedenkjahre werden sich heuer im Programm widerspiegeln“, so die Festivaldirektorin.

Für den SPIEFILMWETTBEWERB ist wieder der polnische Filmkritiker Tomasz Raczek als Kurator zuständig. Den DOKUMENTARFILMWETTBEWERB verantwortet, so wie schon in den letzten beiden Jahren, die aus Kroatien stammende und in Holland lebende Filmdozentin Rada Šešić und die in Österreich lebenden Filmregisseure iranischer Herkunft Arash T. Riahi und Arman T. Riahi sind derzeit intensiv mit der Sichtung von eingereichten Kurzfilmen beschäftigt, da insgesamt rund 220 Kurzfilme eingereicht wurden, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Das Thema des KURZFILMWETTBEWERBS lautet heuer: „The Taste Of Freedom“.

Neben neuen Produktionen widmet sich LET’S CEE 2014 auch ganz besonders den größten CEE-Klassikern, die im Rahmen der Retrospektive 25-THE RETROSPECTIVE präsentiert werden. Gezeigt wird dabei, ein Vierteljahrhundert nach dem Mauerfall, der jeweils beste Film der letzten 25 Jahre, aus jedem der 25 Länder, die das LET’S CEE Film Festival abdeckt. Einige Produktionen, darunter der Oscar-Gewinner NO MAN'S LAND aus Bosnien und Herzegowina, DER TOD DES HERRN LAZARESCU aus Rumänien (mit dem Un Certain Regard-Award in Cannes und rund 30 weiteren internationalen Preisen ausgezeichnet) und der Oscar-nominierte Film BEFORE THE RAIN aus Mazedonien haben es bereits auf die Liste geschafft, die aufgrund von Votings der 25 besten Filmkritiker aus aller Welt zusammengestellt wird.

Ein weiterer Klassiker im Programm: Die DREI FARBEN-Trilogie von Krzysztof Kieślowski zum 20. Jahrestag der Weltpremiere. Auch hier werden mehrere Gäste erwartet, nicht nur aus Polen.

In der Reihe FESTIVAL ZU GAST wird heuer das Sarajevo Film Festival Wien besuchen und unter anderem den Film BRIDGES OF SARAJEVO, der vor Kurzem die Weltpremiere in Cannes feierte, präsentieren.

Bei den MASTER CLASSES wird unter anderem die erfolgreiche Kooperation mit der renommierten Andrzej Wajda Schule aus Warschau fortgesetzt. Beim Schulkino gibt es nicht nur Klassiker und neue Filme zu sehen, sondern auch erstmals ein INTEGRATIONSKINO, das zusammen mit dem neuen Kooperationspartnern und Förderern dem Österreichischem Integrationsfonds und der Initiative Zusammen:Österreich umgesetzt wird.

Als neue Locations werden erstmals unter anderem auch die Brunnenpassage in Ottakring und die Kunstmesse VIENNAFAIR bespielt. Im Rahmen der letzteren wird am 3. Oktober der Dokumentarfilm ULAY. PROJECT CANCER präsentiert sowie der Protagonist und Performance-Künstler Ulay, der mit Marina Abramović über ein Jahrzehnt ein Künstlerpaar bildete, begrüßt. 

Aus Kroatien wird heuer übrigens der zweifache Oscar-Preisträger (für SCHINDLERS LISTE und GLADIATOR) Branko Lustig anreisen und unter anderem einen EDUCATIONAL MORNING für Schulklassen und eine MASTER CLASS abhalten sowie im Rahmen einer Präsentation die Shoah Foundation (die er zusammen mit Steven Spielberg vor genau 20 Jahren initiiert hat) und, im Rahmen einer Filmreihe, eine von ihm kuratierte RETROSPEKTIVE VON ANTIKRIEGSFILMEN vorstellen.

Im Ost Klub wird es am 9. Oktober ein Konzert der rumänischen Band Fanfare Transilvania geben und eine der bekanntesten polnischen Sopranistinnen, Elżbieta Towarnicka wird Stücke präsentieren, die man nicht nur aus Kieślowskis Meisterwerken DREI FARBEN und DIE ZWEI LEBEN DER VERONIKA kennt, sondern auch aus THE TREE OF LIFE von Terrence Malick und LA GRANDE BELEZZA von Paolo Sorrentino.

Ab heuer ist LET’S CEE übrigens auch im Ausland präsent. Vor etwa einem Monat hat sich das Festival, inklusive des Publikumsgewinners des vorjährigen Kurzfilmwettbewerbes, auf Einladung von Branko Lustig auf dessen „Festival Of Tolerance“ in Zagreb präsentiert. Demnächst ist  LET’S CEE auf Einladung einer der größten polnischen Kinoketten HELIOS (die Teil der größten polnischen Mediengruppe AGORA ist) in mehreren polnischen Städten mit einem LET’S CEE „BEST OF“-Programm zu sehen.

Kopfzerbrechen bereitet den Festivalmachern die praktisch nicht vorhandene Unterstützung seitens der Stadt Wien und der zuständigen Abteilung des Bundeskanzleramtes. „Nicht einmal die größten Filmfestivals können ohne eine entsprechende Basisförderung der öffentlichen Hand auf Dauer überleben“, erklärt Wolfgang P. Schwelle, zweiter Festivaldirektor und Mitbegründer von LET'S CEE. „Und natürlich wissen das auch die heimischen Kulturpolitiker.“

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Rückfragen richten Sie bitte an:

Mag. Wolfgang P. Schwelle
LET'S CEE Film Festival
Festivaldirektor
Tel.: + 43 650 293 63 63
E-Mail: pr@letsceefilmfestival.com
Homepage: www.letsceefilmfestival.com
Facebook: www.facebook.com/LetsCEE

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