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10. Mai 2012

In die Welt des Dokumentarfilms eintauchen

Unterdrückt vom eigenen Regime und vom Westen abgeschirmt, haben die Filmemacher in Zentral- und Osteuropa eine ganz eigene Methode des künstlerischen Ausdrucks entwickelt. Von bemerkenswerter Klarheit und scharfer Kritik, gleichzeitig aber auch poetisch und philosophisch, wurde ihre spezielle Filmsprache als die Sprache der Blumen bekannt.

Inzwischen hat sich Europa in vielerlei Hinsicht verändert, doch glücklicherweise ist jene Filmtradition in den introspektiven Werken vieler CEE-Filmemacher erhalten geblieben. Wir haben es hier mit soliden und fesselnden Filmen zu tun, die bewegen, mitunter gar aufrütteln. Nicht selten vermitteln diese Regisseure bemerkenswerte Standpunkte, fernab von den üblichen und stereotypen Ansichten. Es ist wirklich wundervoll mitzuerleben, wie sie äußerst kreative Wege finden, große, universelle Geschichten über gewöhnliche Menschen zu erzählen und diese gekonnt als richtige Dramen zu strukturieren. Ihre Dokumentationen leben von feinen Zwischentönen zwischen Intimität und Zuneigung, Humor und Charme und bieten ein starkes, nachdenklich stimmendes Kinoerlebnis.

Wir laden Sie ein, in diese Welt des Dokumentarfilms einzutauchen, in eine Welt, die vor großartigen Talenten, Dichtern und visuellen Künstlern nur so strotzt, vor Geschichtenerzählern, die dem Medium Film mit viel Liebe und ehrfürchtigem Respekt begegnen. Genießen Sie diese Produktionen und lernen Sie dabei Neues über das Leben, die Kunst und das menschliche Befinden. Einige der für den Dokumentarfilm-Wettbewerb ausgewählten Filme verbindet ein ähnliches Grundmotiv: Je tiefer man die persönlichen und privaten Welten erforscht, desto universeller sind die Wahrheiten, die man dabei findet. Lassen wir uns von einfühlsamen Geschichten über Menschen, die auf der Leinwand zu überlebensgroßen Figuren werden mitreißen. Lassen wir den Dokumentarfilm zum Barometer des Zustands der Gesellschaft werden: Ein ehrlicher Film sagt nämlich viel über die Lage der Demokratie aus. Ich bin der Meinung, dass wir als Menschen wachsen können, wenn wir uns dem Film hingeben und uns gemeinsam mit dem Regisseur auf seine Reise begeben.

Der Dokumentarfilm-Wettbewerb des LET’S CEE Film Festivals schafft nun eine neue spannende Möglichkeit für derartige (Film-) Erlebnisse in Wien, einer Stadt, in der seit jeher viele unterschiedliche Kulturen zusammenkommen und sich gegenseitig bereichern.

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