Synopsis

Der katholische Priester Adam wird in eine kleine Gemeinde in die Provinz versetzt, wo er unter anderem schwer erziehbare Burschen betreuen soll. Adam kümmert sich gern um sie und die Menschen im Ort mögen und akzeptieren ihn. Die attraktive, in ihrer Ehe vernachlässigte Eva versucht ihn zu verführen, scheitert aber. Von seinem Geheimnis ahnt sie ebenso wenig wie alle anderen: Adam ist nicht allein aus Berufung Priester geworden, sondern auch, weil er so seiner Homosexualität entkommen wollte. Als er Łukasz, den introvertierten Sohn einer Bauernfamilie kennenlernt, wird für ihn die selbst auferlegte Enthaltsamkeit allerdings bald zur unerträglichen Bürde. Die Regisseurin Małgośka Szumowska greift mit ihrem jüngsten Werk ein Thema auf, über das – vor allem auch in ihrer Heimat – immer noch gern der Mantel des Schweigens gelegt wird, und sie macht das auf ebenso einfühlsame wie couragierte Art und Weise. Geschickt nützt sie dabei die Kraft der symbolischen Bildsprache. Die Zuschauer werden in den inneren Kampf des Protagonisten, einer natürlichen Versuchung zu widerstehen, nachvollziehbar eingebunden. Szumowska verurteilt Adam nicht, das System, das ihm zu schaffen macht, aber sehr wohl. In the Name of... ist ein intelligenter Film über Verwirrung, Verdrängung und vor allem auch Zwänge und zeigt, dass man sich letzteren sehr wohl entziehen kann.

Gäste

Tomasz Raczek

Kurator des Spielfilm-Wettbewerbs und Moderator

(Aufenthalt in Wien: 13.-21.September 2013)